Der Generation meiner Eltern war es wichtig, dass es ihren Kindern einmal besser geht als ihnen selbst. Dafür haben sie unter großen Mühen zum Beispiel Autobahnen gebaut und bezahlt, auf denen wir heute noch fahren. Sie haben Schulen gebaut und bezahlt, in die heute noch Kinder gehen.
Alles in allem haben sie die Grundlage für unseren heutigen Wohlstand geschaffen.
Leider sind wir damit nicht sorgsam umgegangen. Autobahnbrücken bröckeln, Schulen sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand.
Warum ist das passiert? Weil wir der Meinung waren und sind, dass die Pflege der Infrastruktur nicht so wichtig war und ist wie andere Dinge. Wir haben immer mehr Steuergelder für den Konsum ausgegeben und immer weniger investiert.
Jetzt merken wir, dass etwas gewaltig aus dem Ruder gelaufen ist. Deutschland befindet sich seit zwei Jahren in einer strukturellen Rezession, und in diesem Jahr wird es nicht viel besser werden. Eine Rezession, die sich nicht durch staatliche Konjunkturspritzen beheben lässt. Das alte Geschäftsmodell Deutschlands funktioniert nicht mehr und andere Länder haben uns den Rang abgelaufen. Ein Zurück in alte Zeiten bringt keine Lösung. Wir müssen die Strukturen massiv verändern, um aus der Krise herauszukommen.
Was eine Strukturkrise bedeutet, erleben wir heute hier vor Ort. Die Strukturkrise, in der sich Volkswagen befindet, wird zu einem massiven Kaufkraftverlust in unserer Region führen und es besteht die reale Gefahr, dass Menschen in unserer Region, vom Handwerker bis zum Ingenieur, ihren Arbeitsplatz verlieren.
Die Krise wird auch erhebliche Auswirkungen auf die Gemeinde haben. Die Gemeinde wird weniger Gewerbesteuern einnehmen. Das heißt, Straßensanierungen wie jetzt in Triangel oder Westerbeck wird es im schlimmsten Fall nicht mehr geben. Schulen oder Sporthallen können nicht mehr saniert werden.
Um dies zu verhindern, müssen die Gewerbesteuereinnahmen auf eine breitere wirtschaftliche Basis gestellt werden. Zum Beispiel durch Einnahmen aus dem Betrieb von Windkraftanlagen.
Mir ist wichtig, dass es der jungen Generation in Zukunft nicht schlechter geht als uns heute, und wenn das bedeutet, dass Windkraftanlagen in einen künstlich angelegten Wirtschaftswald gebaut werden, dann halte ich das für absolut erträglich. Wenn das bedeutet, das Windkraftanlagen in einem Kilometer Entfernung zu einer Siedlung aufgebaut werden, dann halte ich das für absolut ertragbar. Auch in der Gewissheit, dass noch andere, größere Zumutungen auf uns zukommen werden, wenn wir unseren Wohlstand erhalten wollen.
Ich stehe voll und ganz hinter der Errichtung von Windkraftanlagen in unserer Gemeinde. Zum Wohle der jungen Generationen und zum Wohle der Gemeinde.